Sternenseegen in der Parkanlage
Kosmologie leicht gemacht
Himmlische ländliche Atmosphäre
53.8349 nördliche Breite und 12.7301 östliche Länge
Der Haustier- und Nutztierpark Lelkendorf liegt nicht weit vom Kummerower See entfernt. Es ist erstaunlich, dass man auf den rund 16 ha Parkfläche neben circa 500 größtenteils seltenen und vor dem Aussterben bedrohten Haustierarten, auch noch eine astronomische Beobachtungsstation findet. Der Grund hierfür ist einfach. Der Park bietet einige sehr dunkle Ecken und es lässt sich dort wunderbar und ungestört der klare Mecklenburger Sternenhimmel beobachten. Aber auch aus der Mitte der germanischen Thinghalle heraus, lassen sich bei Nacht die Sterne sehen. Es ist ein beliebter Ort um einen Vortrag ergänzend zu unseren regelmäßigen Touren (ParkLand Tour, Mondwanderung und Deep-Sky Tour) zu buchen.
Dem Sternen- und Naturfreund bietet die astronomische Beobachtungsstation im Haustierpark Lelkendorf eine Vielzahl von Aktivitäten. So kann man sich anhand des Polarstern-Pfeilers erst einmal am Nachthimmel einen Bezugspunkt suchen. Am Tage ist der Pfeiler eine tolle Orientierungshilfe um die Himmelsrichtungen zu finden. Die ergonomisch geschnittene Holzliege bietet Jedermann einen entspannten Blick in den Himmel. Auch wem das Halten seines Feldstechers zu sehr belastet, der nutzt einfach die hierfür parat stehenden Armstützen, um entspannt seine Beobachtungen zu genießen. Neben der einfach ablesbaren Sonnenuhr gibt es eine Vielzahl interessanter Fakten über die Sonne und einfache Sonnenuhren.
Die Sonne ist bei weitem das hellste Objekt am Tageshimmel. Sie erscheint ungefähr 13 Milliarden Mal heller als der nächste hellere Stern, Sirius, wenn er von der Erde aus betrachtet wird. Selbst das Licht benötigt etwa 8 Minuten und 19 Sekunden um von der Sonne zur Erde zu gelangen. Die Energie dieses Sonnenlichts unterstützt fast alles Leben auf der Erde durch Fotosynthese und ist für das natürliche Klima und Wetter auf der Erde verantwortlich. Es ist gut, dass die Sonne so weit von uns entfernt ist, denn in ihrer Korona ist es schon ca. 5 Millionen °C heiß. Die für uns Menschen sichtbare Fotosphäre ist nur knapp 6.000 °C heiß. Wir nehmen an, dass die Sonne in ihrem inneren rund 15 Millionen °C heiß ist.
Für unsere Sonne können wir keine feste Größe festlegen, aber ihre Dichte nimmt mit zunehmender Höhe über der Fotosphäre exponentiell ab. Für die Messung wird der Radius der Sonne als der Abstand von ihrem Zentrum zum Rand der Fotosphäre, der sichtbaren Oberfläche der Sonne, angesehen. Auch dreht die Sonne sich an ihrem Äquator schneller als an ihren Polen. Diese unterschiedliche Rotation wird durch konvektive Bewegung aufgrund des Wärmetransports und durch die Coriolis-Kraft, aufgrund der Sonnenrotation, verursacht. In einem durch die Sterne definierten Bezugsrahmen beträgt die Rotationsperiode am Äquator ungefähr 25,6 Tage und an den Polen 33,5 Tage. Von der Erde aus gesehen, während sie die Sonne umkreist, beträgt die scheinbare Rotationsperiode der Sonne an ihrem Äquator etwa 28 Tage.
Da die Sonne für das menschliche Auge viel zu hell ist um sie direkt zu beobachten, haben schon frühe Astronomen das Sonnenlicht projiziert. Dem Erfinder des astronomischen Fernrohrs, Galileo Galilei fiel schon vor rund 400 Jahren auf, dass dabei das Abbild der Sonne von Flecken geschmückt ist. Diese sogenannten Sonnenflecken sind kühlere Regionen in der sichtbaren Sonnenoberfläche, der Fotosphäre, die durch ihre geringere Temperatur dunkler erscheinen. Ihre Zahl und Größe bilden seit ihrer Entdeckung das einfachste Maß für die sogenannte Sonnenaktivität, welche einem elfjährigen Zyklus folgen. Viele natürliche Klimaänderungen konnten zu der Änderung der Sonnenaktivität korreliert werden.
Bild: Sonnenfleck in hoher Auflösung. Von NASA Goddard Photo and Video unter CC BY License
Wie hoch die Sonne zur Mittagszeit über dem Horizont steht, gibt uns die Jahreszeiten an. Im Winter steht die Sonne sehr tief und ihre Strahlen wärmen unsere Erdhalbkugel nicht so stark, als wenn sie im Sommer hoch am Himmel steht. In den Jahreszeiten Frühling und Herbst steht die Sonne ungefähr in der Mitte zwischen ihrem Höchst- und Tiefstand. Interessant ist aber wirklich, dass die Sonne im Winter (auf der Nordhalbkugel der Erde) näher an der Erde ist, als im Sommer. Der Einfallswinkel der Sonnenstrahlen bestimmen die Jahreszeiten. Natürlich erkennen wir auch schnell, um welche Jahreszeit es sich handelt, wenn wir die wunderschöne Landschaft des umliegenden Mecklenburger ParkLandes betrachten.
Die Beobachtungen, die man an der Sonne machen kann, beruhen auf der täglichen Rotation der Erde, auf ihrem jährlichen Umlauf der Erde um die Sonne und auf dem Umstand, dass die Rotationsachse der Erde immer in dieselbe Richtung zeigt. Dabei dreht sich unsere Sonne scheinbar von Osten nach Westen am Tageshimmel. Tatsächlich dreht sich jedoch die Erde um ihre eigene Achse. Deswegen erleben wir durch die Neigung der Erdachse zur Umlaufbahn der Erde um die Sonne (hat eine Schiefe der Ekliptik zur Folge), dass die Sonne bei uns mittags, auf der nördlichen Erdhalbkugel, den höchsten Sonnenstand im Süden hat.
Wenn man an einem Ort seltene Haustiere, eine germanische Thinghalle und die heimische Natur allgemein bewundern möchte ist der Haustierpark in Lelkendorf schon einen Besuch wert. Dann gibt es aber noch recht versteckt, mit wunderbarem Blick auf das hüglige Mecklenburger Land eine astronomische Beobachtungsstation mit Sonnenuhr, Informationstafeln und einem Polarsternpfeiler. Dem Sonnenanbeter wird die Sternengucker-Liege begeistern, denn darin liegt es sich auch am Tage bei strahlendem Sonnenschein sehr angenehm.
Zu guter Letzt gibt es noch einen Hofladen. Dort wartet ein warmer Kaffee oder eine Erfrischung auf den Natur- und Sternenfreund, auf Mutti, auf Papa und die Kleinen.
Erforsche in einer sternenklaren Nacht unseren Nachthimmel. Eine exklusive Tour mit maximal 6 Teilnehmern.
hier geht`s weiterEntdecke die astronomischen Stationen des Mecklenburger ParkLands. Eine geführte Tour entlang an Gutshöfen und Rapsfeldern und Auen.
HIER GEHT`S WEITERErlebe eine in Mondlicht gehüllte Kulturlandschaft und beobachte den Mond ohne die Dunstglocken der großen Städte.
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