53.9500 nördliche Breite und 12.5510 östliche Länge
Der Polarstern-Pfeiler der Beobachtungsstation in Walkendorf zeigt die Richtung des Polarsterns an. Auf seiner Sternkarte findet man all die Sternbilder des nördlichen Sternenhimmels, die das ganze Jahr über sichtbar sind. Hier in Walkendorf, auf einer nördlichen Breite von rund 54°, steht der Polarstern und damit der Himmelsnordpol genau diese 54° über dem nördlichen Horizont. Das bedeutet, dass alle Sternbilder, die innerhalb eines gedachten Kreises von 54° um den Polarkreis zu finden sind, hier das ganze Jahr über zusehen sind. Wir nennen sie die Zirkus-Polar-Sternbilder. Anhand dieser Sternbilder in nördlicher Richtung können wir die Jahreszeiten also nicht unterscheiden. Wenn wir aber den Wandel der Sternbilder über dem südlichen Horizont, im Laufe eines Jahres beobachten, stellen wir fest, dass die vier klassischen Formationen aus markanten Sternen und Konstellationen die vier Jahreszeiten bestimmen.
Die hier erklärten astronomischen Merkmale für Jahreszeiten sind nicht für immer gültig. Die Jahreszeiten verschieben sich aufgrund der gravitativen Einwirkungen hauptsächlich von Mond und Sonne auf den rotierenden Erdkörper. Dies führt zu einer Präzessionsbewegung der Erdachse, welche die Lage der Bezugspunkte von Sonnenwenden und Tag-und-Nacht-Gleichen allmählich verschiebt und in etwa 26.000 Jahren einmal rückläufig rund um die Erde wandert. Dies ist auch der Grund dafür, dass die Menschen der Frühzeit auch einen anderen Polarstern hatten (beta-Draconis) und unsere Nachfahren irgendwann nicht mehr anhand des Sterns Polaris die Nordrichtung finden werden.
... findet man abends in südlicher Richtung eine Formation aus drei hellen Sternen: Regulus im Sternbild Löwe, Spica im Sternbild Jungfrau und Arktur im Sternbild Bärenhüter. Dieses sogenannte Frühlingsdreieck lässt einen schnell die Jahreszeit, folgend auf die Frühlings Äquinoktium, feststellen. Die hier abgebildete Sternenkarte stellt den Sternenhimmel Mitte Mai gegen 23:00 Uhr Ortszeit (MEZ) dar. Neben den normalen Sternenbildern sind einige auffallende Konstellationen in Gelb hervorgehoben. Die roten Pfeile sollen dem Beobachter mögliche Orientierungshilfen aufzeichnen. Im Zentrum aller Wege liegt hier der Große Wagen. Dieser ist für die meisten Laien schon einfach zu finden.
Wer dann nach der Sommersonnenwende (zwischen dem 20. und 22. Juni) die Sternbilder über dem südlichen Horizont betrachtet, der wird das sogenannte Sommerdreieck finden, welches durch das glänzende Band unserer Milchstraße verläuft. Es setzt sich aus den Sternen Vega im Sternbild Leier, Deneb im Sternbild Schwan und Altair im Sternbild Adler zusammen. Der Anblick dieser Sommerformation bestimmt die lauen Sommernächte hier im Mecklenburger ParkLand.
Die Sternenkarte stellt den Sommersternenhimmel Mitte August gegen 22:00 Uhr Ortszeit (MEZ) dar.
Beim Suchen des Großen Wagens sollte man sich nicht von der Konstellation aus Andromeda und Pegasus in östlicher Richtung täuschen lassen.
Nach dem Herbst Äquinoktium werden die Tage wieder deutlich kürzer als die Nächte und es ist Schluss mit Dreiecken am Nachthimmel. Denn das Pegasus Quadrat dominiert den abendlichen Sternenhimmel in südlicher Richtung. Zusammen mit dem Sternbild Andromeda wird es auch oft fälschlicherweise als der Große Wagen gesehen. Obwohl dies nicht richtig ist, wird diese riesige Konstellation in Nordamerika gerne auch mal der "Große Einkaufswagen" genannt.
Die Sternkarte zeigt den Sternenhimmel über Mecklenburg für Mitte November gegen 22:00 Uhr Ortszeit (MEZ).
Es ist eine Zeit in der neben den vielen Sternenbildern auch häufig Sternschnuppen das Firmament verzaubern.
Der abendliche Wintersternhimmel ist auf der Nordhalbkugel für die meisten Beobachter am interessantesten, da das Wintersechseck eine markante Formation aus gleich sechs sehr dominanten Sternbildern ist. Das Wintersechseck setzt sich aus den Sternen Sirius im Sternbild großer Hund, Prokyon im Sternbild kleiner Hund, Pollux im Sternbild Zwillingen, Capella im Sternbild Fuhrmann, Aldebaran und Rigel im Sternbild Orion zusammen. Dabei findet man mit dem Stern Sirius den, für das menschliche Auge, hellste Stern am Nachthimmel. Ab der Wintersonnenwende, also kurz vor Heiligabend, findet man diese Sternbilder in einem unregelmäßig angeordneten Sechseck über dem Südhorizont.
Die Sternenkarte ist für Mitte Februar um 22:00 MEZ berechnet.
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